Bäume pflanzen … ja, bitte auch danach handeln

Wie in Ensdorf seit langem bekannt, führt die Gemeinde seit Jahrzehnten im Spätherbst eine Baumpflanzaktion durch. Bürgerinnen und Bürger können zu günstigen Preisen, heimische Bäume und Sträucher erwerben, die die Gemeinde in Form von Sammelbestellungen über renommierte saarländische Baumschulen bezieht. 

Neu ist, dass die CDU Ensdorf zusätzlich für diese Gemeindeaktion in der Dorfmitte und im Nachrichtenblatt wirbt und einerseits lobenswerter weise auch Hilfestellung beim Pflanzen der Bäume bietet.

Anderseits hat sich diese Natur- und Umweltliebe in den letzten Jahren im politischen Handeln und im Abstimmverhalten nicht niedergeschlagen, so dass sich die CDU auch hier in Ensdorf einen frischen grünen Anstrich verpassen möchte. 

Kurzfristige wirtschaftlichen Interessen ohne ein nachhaltiges Konzept gehen über Jahre zu Lasten unserer Lebensqualität und setzen den fortgeschrittenen Flächenfraß in unserer Gemeinde fort. Die Ortsränder werden zugebaut, das Dorfinnere erstickt am daraus resultierenden zunehmenden LKW und PKW Verkehr.

Ein wichtiges Beispiel: Seit Anfang des Jahres 2018 plant die Gemeinde Ensdorf, getrieben von der damaligen CDU Mehrheit, die Abholzung einer ca. 8000 m2 großen Waldfläche im Bereich des Schwalbacher Berges, um das dortige Gewerbegebiet zu vergrößern. Im Flächennutzungsplan ist das gefährdete Gebiet als Planungsgebiet für ein zukünftiges Landschaftsschutzgebiet gekennzeichnet und als Fläche für Ausgleichsmaßnahmen ausgewiesen. In diesem Zusammenhang wird ein störender 50 Jahre alter gewachsener Wald als Gestrüpp disqualifiziert, weil er die schleichende Expansion eines Gewerbebetriebs stört. Seinen Beitrag zum Mikroklima wiegen ein paar einzeln gepflanzte Bäume nicht auf. Hier werden wir das Abstimmverhalten aller Ensdorfer Parteien – nicht nur der CDU – genau beobachten. 

Weitere Beispiele für dieses zwiespältige Verständnis von Umweltschutz sind:

Das Naturschutzgebiet Nonnenwies/Distelwies wird durch den geplanten Bau einer Umgehungsstraße zum Bouser Stahlwerk massiv beeinträchtigt. 

Zur Weiterentwicklung des Kraftwerksgeländes sollen auch wertvolle Biotope beseitigt werden. 

In letzter Minute konnte zudem verhindert werden, dass in den Ensdorfer Wald durch Abholzung eine Schneise geschnitten wird, um dort Parkplätze für die Besucher der Bergehalde anzulegen.