Ruf nach besserem Schutz bedrohter Arten und klare gesetzliche Maßnahmen gegen Naturfrevel
Mit tiefer Bestürzung haben wir von einem grausamen Vorfall im Bommersbachweg erfahren: Mit einem Sandstrahlgerät wurden fünf Mehlschwalben-Nester – mitsamt einer Brut von schätzungsweise 16 bis 20 Jungvögeln – vorsätzlich zerstört. Die größte Mehlschwalben-Kolonie unserer Gemeinde wurde damit ausgelöscht.
Dazu unser Fraktionsvorsitzender Thomas Wilhelm:
„Dieser massive Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz ist nicht nur illegal, sondern moralisch verwerflich. Mehlschwalben stehen unter strengem Schutz. Ihre Nester dürfen weder entfernt noch zerstört werden – schon gar nicht während der Brutzeit. Dass dennoch auf solch brutale Weise gehandelt wurde, macht uns Grüne fassungslos. Wir danken den aufmerksamen Bürger*innen, die den Vorfall gemeldet haben, sowie der Gemeinde Ensdorf die umgehend die nötigen Schritte einleiteten, so dass die strafrechtlichen Ermittlungen laufen.“
Mehlschwalben: Unverzichtbare Helfer im Ökosystem
Mehlschwalben sind friedliche Insektenjäger, die eine bedeutende Rolle im ökologischen Gleichgewicht spielen. Allein ein einziges Mehlschwalbenpaar kann pro Tag mehrere Tausend Fluginsekten – darunter Mücken und Fliegen – erbeuten. Ihr Verschwinden bedeutet nicht nur einen dramatischen Verlust für die Artenvielfalt, sondern hat auch spürbare Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht in unserer Gemeinde.
Unsere Forderungen: Konsequente Umsetzung und präventiver Schutz
Wir als Grüne fordern:
- Strengere Kontrollen bei Bau- und Sanierungsmaßnahmen in Bereichen mit bekannten Brutstätten streng geschützter Arten.
- Verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfungen vor Renovierungsmaßnahmen an Gebäuden, insbesondere in der Brutzeit.
- Kommunale Aufklärungskampagnen, um Bürger*innen, Bauherren und Betriebe über die Bedeutung und den gesetzlichen Schutz heimischer Vogelarten zu informieren.
- Förderprogramme für künstliche Nistmöglichkeiten wie Schwalbenhäuser oder Nistkästen an Gebäuden, um Lebensräume zu erhalten und zu schaffen.
Wir verurteilen diesen Vorfall auf das Schärfste. Wer Lebensraum und Lebewesen mutwillig zerstört, handelt nicht nur gesetzeswidrig, sondern missachtet unser gemeinsames Naturerbe. Der Schutz unserer Artenvielfalt ist kein Luxus – er ist unsere Verantwortung.
