Rückblick 2020 und Ausblick 2021

Nach dem deutschen Dichter Heinrich Heine hat

Jede Zeit hat ihre Aufgabe, und durch die Lösung derselben rückt die Menschheit weiter.“

2020 lief Corona bedingt vieles anders, als von von uns allen gedacht. So stellte unsere kommunalpolitische Engagement in erster Linie die Weichen für ein weiterhin lebenswertes und zukunftsfähiges Ensdorf auch für die Zeit nach der Pandemie.

Auch vor Corona lebten wir durch die Klimakrise und die eingesetzte Digitalisierung bereits in einer Umbruchszeit. Im Gemeinderat haben wir einen Bewusstseinswandel und einige Verhaltensänderungen angestoßen: Unser Antrag „Ensdorfs  Aufbruch in das Klima neutrale Zeitalter  mündete zwar noch nicht in einen verbindlichen Beschluss, aber immerhin in ein Projekt Ensdorf Nachhaltig (ENNA). 

Corona bedingt wurde der Projektstart immer wieder verschoben, aber inzwischen wurde verstanden, dass sich Ensdorf „keinen Klimaschutz“ nicht nur aus Verantwortung für nachkommende Generationen sondern auch finanziell nicht mehr leisten kann.

Notwendig sind  Investitionen in einen Mix aus lokaler Energieerzeugung, Energieeffizienz und Eigenverbrauch (z. B. Mobilität, Wärme, Abwassereinigung, Abfallwirtschaft) zu tätigen oder hierzu Fördermittel einzufordern. Diese Investitionen

  • sichern Arbeitsplätze vor Ort
  • helfen der Gemeinde Betriebskosten zu sparen und
  • erlauben auch Teilhabe an der regionalen Wirtschaft zum Beispiel durch Gründung von Energiegenossenschaften. 

Im Detail dazu konnten wir folgende Anträge und Anregungen erfolgreich umsetzen:

  • Anschaffung eines Blockheizkraftwerks als sinnvolle Ergänzung für die neue Heizungsanlage der Großsporthalle
  • Anbringen von Baummschutzgitter damit unser Straßengrün besser geschützt wird
  • Effiziente Außen- und Straßenbeleuchtung durch LED-Technologie

Auch freuten wir uns immer wieder, Initiativen anderer Fraktionen und der Verwaltung konstruktiv unterstützen zu können.

Beim Tierschutz haben wir auf die Not streuender Katzen aufmerksam gemacht und eine Katzenverordnung für die Gemeinde vorgeschlagen, fanden hier aber keine Mehrheit. Da dieser Missstand inzwischen von der saarländischen Landesregierung erkannt wurde, erhoffen wir uns hierzu 2021 einen zweiten Anlauf.

Wir haben im Gemeinderat auch das Thema „sicherer Schulweg“ wieder auf die Tagesordnung gesetzt. Die Park- und Verkehrssituation zu den Bring- und Abholzten an der Grundschule hat sich in der vergangenen Zeit immer wieder zugespitzt. Eine der von uns vorgeschlagenen Maßnahmen „weiterer Zebrastreifen“ am Schwalbacher Berg wurde einstimmig angenommen. 

Auch haben wir uns 2020 konsequent für die Schwimmbadöffnung unter den Auflagen eines angemessenen Hygienekonzepts eingebracht. 

Aber auch hier ist „Weitermachen wie bisher“ keine Option.  Wir werden uns mit aller Kraft für Investitionen in den langfristigen Erhalt des Schwimmbads einsetzten. Dabei befürworten wir eine ganzheitliche Aufwertung des gesamten Freizeit und Erholungsbereichs, welcher Schwimmbad, Campingplatz, Hartplatz, Rasenplatz, Bergehalde, Großsporthalle umfasst.

2021 wird die Sanierung der Bergehalde in die nächste Planungsrunde gehen. Diesen Prozess werden wir kritisch begleiten und auf ein transparentes Planungsverfahren unter regelmäßiger Einbindung aller Betroffenen und der Umweltverbänden bestehen. Auch wehren wir uns energisch gegen einen grundsätzlichen Kahlschlag der Halde.

Die Finanzkraft der Gemeinde muss verbessert werden. Die Corona Pandemie hat zu tiefen Einschnitten auf der Einnahmenseite geführt, dabei aber nur offen gelegt, dass über die Jahre 

  • viele Gewerbesteuereinnahmen weggefallen sind
  • VSE und RAG-Flächen brachliegen
  • aber etwas neues noch nicht in Sicht ist.

Anderseits machen sich versäumte Einsparungen auf der Kostenseite jetzt besonders negativ bemerkbar.

Digitalisierung und Demographie ändern 

  • nicht nur die Bedürfnisse der Ensdorferinnen und Ensdorfer (einerseits eine älter werdende Bevölkerung, anderseits viel Zuzüge junger Familien, welche Kindergartenplätze und digitale Bildung benötigen), 
  • sondern auch die Arbeitswelt innerhalb der Verwaltung. 

Hier sehen wir weiterhin einen großen Handlungsbedarf um Ensdorfs Zukunftsfähigkeit zu sichern.

Wir setzen dazu für den ersten Punkt auf eine bauliche Erweiterungen des Kindergartens und hinsichtlich des zweiten

  • auf eine vorausschauende Personalentwicklung und
  • auf eine umfassende kommunaler Zusammenarbeit jenseits des heute noch viel zu stark praktizierten kommunalen Kirchturmdenkens.
2020 war ein Jahr in dem unsere Schwächen wie auch unsere Stärken allzu sichtbar wurden. 2021 wird es voraussichtlich an uns allen liegen, wie wir mit dem Gelernten umgehen und in welche Normalität wir zurückkehren werden.

Wir wünschen allen Ensdorferinnen und Ensdorfer einen guten Start  in das  Jahr 2021.