Ensdorfer Ausgleichsflächen für neuen Baumarkt in Saarlouis

Der Saarlouiser Stadtrat genehmigte der Fa. Globus die Errichtung eines neuen Baumarkts auf einer ökologisch wertvollen Wiese an der Rodener Schanze zwischen B.51 und Saar. Da im Saarlouiser Stadtgebiet nicht mehr genügend Ausgleichsflächen zur Renaturierung zur Verfügung stehen, soll über einen interkommunalen Grünzug unter anderem in Ensdorf über passende Ausgleichsflächen Abhilfe geschaffen werden.

Die Ensdorfer Grünen kritisieren hierzu die Neuansiedlung eines weiteren Baumarkts sowohl aus ökonomischen als auch ökologischen Gründen. Dazu der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Ensdorfer Rat Thomas Wilhelm: „Durch die Genehmigung eines weiteren Baumarkts sehen wir einen Verlust der Kaufkraft in Ensdorf und eine Schwächung der heutigen Baumärkte in den Nachbarkommunen. Auch befürchten wir ein erhöhtes Verkehrsaufkommen mit der damit verbundenen Lärmbelästigung insbesondere für Anwohner an der neuen B.51. Aber auch aus ökologischer Sicht können wir die Neuansiedlung des Baumarkts nicht vertreten. Nach der Errichtung eines Industrieparks auf dem Lisdorfer Berg wird wieder mal eine ökologisch wertvolle Fläche zubetoniert ohne für einen angemessenen Ausgleich in der Umgebung zu sorgen. Dies führt erneut zu einer Verschlechterung des Mikroklimas im bereits hochbelastenden Saarlouiser Becken. Anstatt im eigenen Stadtgebiet Ausgleichsflächen zu suchen, sollen die umliegenden Gemeinden die Zeche bezahlen.“

Der Ensdorfer Gemeinderat hat nun bis auf die Gegenstimmen der Grünen den überkommunalen Grünzug zugestimmt und somit auch den Weg für den neuen Baumarkt freigemacht. Ihr Fraktionsvorsitzender Thomas Wilhelm begründet die Ablehnung:„ Der hier bewilligte Vertrag wurde uns sehr ideenlos präsentiert. Er wertet das Mikroklima der Gemeinde Ensdorf nicht nachhaltig auf. Die Vorgehensweise der RAG beim wirtschaftlichen Umgang mit ihren Renaturierungsflächen sehen wir als moralisch verwerflich an. Statt die Renaturierung von z. B. Bergbauflächen in Ensdorf umzusetzen, wird der Ausgleich über ein fragwürdiges Konzept umgesetzt, das nun auch noch zu einer überflüssigen Neuansiedlung eines Baumarktes in Saarlouis führt.“